Hallo allerseits!
Als Bücherfan werdet ihr es sicher alle kennen: Irgendwann fehlt der Platz im heimischen Bücherregal oder der Urlaubskoffer ist bereits so voll, dass der Stapel Bücher nicht mehr hineinpasst, den man eigentlich mitnehmen wollte. Meistens wird dann auch der härteste Printbuchfan schwach und denkt über einen E-Reader nach. Und das ist verständlich. Denn mal ehrlich, ein solcher Reader bringt eine Menge Vor-, wie Nachteile. Tatsächlich scheiden sich oft die Geister wenn es um die Frage geht, wer welches Format warum bevorzugt. Und genau deshalb dachte ich mir, wäre dieses Thema passend für den Artikel dieser Woche.
Also, fangen wir an.
Allem vorweg, auch ich habe natürlich einen E-Reader. Obschon ich lange überlegt habe, ob ich einen brauche, so bin ich mittlerweile froh einen zu haben. Mittlerweile kaufe ich gern E-Books, vor allem, da es in dieser Sektion des Öfteren Sonderangebote gibt. Wie wir alle wissen, gibt es solche Angebote durch die Preisbindung bei Printbüchern meist nur in Form von Mängelexemplaren oder Second-Hand-Büchern (ausgenommen natürlich fremdsprachige Bücher). Daher hat man hier natürlich die Möglichkeit, richtig sparen zu können. Aber ich greife vor.
Vorteile des Printbuchs und Nachteile des E-Books
Das klassische Printbuch hat für mich immer noch sehr starke Vorteile. Bücher liegen meiner Meinung nach besser in der Hand als ein E-Reader. Mein Reader ist recht dünn, was zwar an Gewicht spart, dennoch kann das, wenn man ihn länger hält, etwas unangenehm werden. Zwar gibt es die Möglichkeit, dass man eine Tasche für den Reader kauft, doch hier muss man natürlich sagen, dass auch diese Geld kosten. Für ein Printbuch hingegen, braucht man keine Extras. Klar, auch sie werden vielleicht nach einer Weile schwerer, aber ich finde, man hält sie angenehmer.
Nebenher – ich weiß es klingt kitschig – gehöre auch ich zu den Leuten, die den „Geruch“ des Buches (vor allem bei älteren) nicht missen möchte. Ich habe viele Bücher aus Antiquariaten und der „Geruch“ vergangener Zeiten erinnert mich immer ein wenig daran, wie viel dieses Buch bereits erlebt haben kann. Würden sie sprechen können, was würden sie erzählen? Man mag darüber schmunzeln, aber Bücher regen nun mal die Fantasie an. Und Gerüche können ganz besondere Erinnerungen in uns auslösen. Das kann uns kein E-Reader geben.
Mir ist sogar etwas recht interessantes aufgefallen, in Bezug auf Printbuch und E-Book. Tatsächlich verbringe ich deutlich mehr Zeit mit einem Printbuch, als mit der elektronischen Ressource. Möglicherweise klingt das komisch, doch fiel mir erst vor einigen Wochen auf, als ich ein E-Book kaufte, wie eilig ich es durchlas, während ich mich viel intensiver mit Printbuch beschäftigte, was ich danach las. Obwohl ich beide Bücher mochte. Mit dem Inhalt hatte es also nichts zu tun.
Der Grund dafür ist einfach. In Printbüchern blättere ich oft vor oder zurück. Denn jedes Buch was ich kaufe, schaue ich mir meistens erst einmal an, indem ich ein wenig darin herumblättere. Und das nicht nur in Buchläden, auch zu Hause. Ich lese manchmal sogar an einer anderen Stelle etwas vor – oder nach, falls ich etwas vergessen habe. Und ja, da ich es manchmal nicht erwarten kann, lese ich sogar hin und wieder das Ende zuerst. Bei E-Books tue ich das nicht. E-Books lese ich meistens von vorne bis hinten durch. Und wenn ich z.B. für meine Bücher recherchiere, fällt mir das bei E-Books deutlich schwerer, denn ich finde E-Books manchmal ein wenig schwerfällig, wenn ich nur mal kurz ein wenig blättern möchte (ich kann natürlich nur von meinem E-Reader sprechen, denn bislang habe ich bloß Erfahrung mit einer Marke, vielleicht haben andere E-Reader eine andere Funktion, wenn man mal „schnell“ was nachschauen will). Bei Romanen ist diese Schwerfälligkeit für mich kein Problem, allerdings ist dies ein Grund, warum ich für Recherchezwecke tatsächlich lieber Printbücher nutze und ich mich mit den E-Books, die ich bereits für Recherche gekauft habe, bisher eher weniger beschäftigt habe.
Grundsätzlich präferiere ich also Romane als E-Books und weniger Sachbücher. Das gilt vor allem bei Lexika. Ein Beispiel ist z.B. das Buch mit einer Zusammenstellung von Magischen Kreaturen (dieses habe ich damals für die Converted Ones gekauft). Für gewöhnlich blättere ich hier in Printversionen einmal Querbeet, schreibe etwas daraus auf und lese es nicht rigide von der ersten bis zur letzten Seite. Mit dem E-Book fällt es mir schwerer, einfach mal einen kurzen Blick hineinzuwerfen und das stört mich des Öfteren. Ich weiß, man hat auch die Möglichkeit, Suchmasken in E-Readern zu benutzen, doch auch hier finde ich diese eher kompliziert, weil ich nicht immer genau weiß, was ich suche. Manchmal fällt mir ein gewisser Punkt beim Durchblättern auf und ich bleibe ganz spontan dabei hängen. Ich bin schneller und gründlicher bei den „nomalen“ Büchern. Vielleicht ist das bei mir die Gewohnheit, aber so ist es eben.
Ein weiterer Punkt, was ich schade finde, was E-Reader angeht, ist, dass nicht alle Reader jedes Format unterstützen. Das sollte man auf jeden Fall wissen, wenn man einen E-Reader kauft. Es gibt zwar die Möglichkeit, sich Apps herunterzuladen, damit man das Format umwandeln kann, aber es ist natürlich ein wenig schade, dass es hier kompliziert wird. Auch wenn es kostenfreie Möglichkeiten gibt. Alternative ist hier, dass man sich die (ebenfalls in den meisten Fällen kostenlosen) Apps der Anbieter herunterladet und auf Handy, Tablet oder PC liest – oder halt einen anderen Reader kauft. Für mich war es kein Weltuntergang das zu erfahren, aber ich habe mich ein bisschen darüber geärgert.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir schon Gedanken gemacht habe, ein Tablet als Problemlösung zu kaufen und mir dann die verschiedenen Apps der Anbieter herunterlade. Klar, die Belichtung kann bei einem Tablet (noch) nicht mithalten, aber so muss ich wenigstens nicht die Formate umändern, wenn ich mal ein E-Book bei einem anderen Anbieter kaufe, sondern klicke einfach auf die andere App. Ich weiß, dies ist ein spezielles Problem, was nicht jeder Leser haben muss. Denn die meisten E-Books werden bei allen Anbietern in ihren passenden Formaten angeboten. Jedoch gibt es hier eben auch die Ausnahmen.
Die Apps der Shops sind übrigens ebenso von Vorteil, wenn man Hörbücher kauft, denn der Reader- wenigstens bei meinem Reader – unterstützt nur E-Books und für die Hörbücher brauche ich so oder so die App oder den PC. Natürlich, die große Frage lautet hier, was mit dem Internetzugang ist. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man die Möglichkeit hat, die bereits heruntergeladenen Bücher auch offline lesen zu können.
Die Vorteile des E-Books und Nachteile des Printbuchs
Und doch, neben den aufgezählten Nachteilen, es gibt auch viele Vorteile. Das schnellste Vorweg: Ich liebe die Beleuchtung an meinem Reader. Sie ist sehr angenehm für die Augen und gerade wenn man sich draußen aufhält, ist es super zum Lesen, manchmal besser als mit dem traditionellen Buch. Dazu sehen die Seiten wie in einem Printbuch aus. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Größe der Schriftart zu verändern. Es gibt viele Leute, die Probleme mit zu kleiner Schrift haben, sie im Reader vergrößern zu können, ist spitze. Auch wenn man E-Books in den Apps liest, gibt es die Vorteile, die Schrift zu vergrößern. Dazu sind Printbücher leider nicht in der Lage.
Ein weiterer Pluspunkt: Der Preis. Gerade fremdsprachige E-Books (oder manchmal auch im speziellen Selfpublisher E-Books) sind oft deutlich billiger als ihre Printversionen, dazu gibt es oft Sonderangebote, in denen man richtige Schnäppchen machen kann. Das ist von Vorteil für den geplagten Geldbeutel, denn Bücher werden immer teurer (die Papierpreise sind wild geworden, das merke ich auch, wenn ich meine Bücher veröffentliche). Nebenher sind E-Books klasse, wenn man einzelne Kurzgeschichten sucht. Hier kann man oft eine schöne Geschichte für einen unschlagbaren Preis ergattern. Ich weiß selbst, dass es sich kaum lohnt, ein Printbuch für eine Geschichte mit knapp 50 Seiten zu verlegen. Nicht umsonst werden meistens Kurzgeschichtensammlungen veröffentlicht. Deshalb lohnt sich hier die elektronische Ressource, wenn man an nur eine einzige Geschichte lesen möchte (unter der Voraussetzung, dass die einzelne Geschichte innerhalb der Sammlung natürlich auch veröffentlicht wurde). Die Möglichkeiten beim E-Book sind – auch für den Autor – deutlich vielfältiger. Gerade Self-Publisher können hier zwischendurch immer mal etwas publizieren. Eine Kurzgeschichte zwischen zwei Büchern herauszubringen kann den Lesern die Wartezeit verkürzen. Und als E-Book ist es möglich, den Preis oft kundenfreundlicher zu halten (gerade seit den gestiegenen Kosten).
Ein weiterer, sehr offensichtlicher Vorteil ist bei E-Books, dass man sich hunderte herunterladen und diese überall hin mitnehmen kann, ohne viel Platz oder Gewicht zu verschwenden. Mein Problem war stets, dass ich viel zu viele Bücher mit mir im Urlaub rumgeschleppt habe. Der E-Reader oder die Möglichkeit, auf eine App zurückzugreifen, löst diese Problematik und das ist super praktisch. Vor allem wenn man mit dem Flugzeug, Bus oder Zug in den Urlaub fährt und man da natürlich deutlich weniger Gepäck mitnehmen darf.
Es gibt auch noch einen weiteren Vorteil, den man nennen sollte. Nämlich, das E-Books – anders als Printbücher – deutlich länger zum Verkauf stehen. Falls das gewollte Buch nämlich bereits ausverkauft ist, kann man oft noch auf die elektronische Ressource zurückgreifen. Für mich ist das Klasse, denn so weiß ich, dass ich das Buch, was ich mir gerade vielleicht nicht leisten kann, später noch da sein wird, selbst wenn ich es nicht mehr im Print bestellen kann. Und wer weiß, vielleicht bringt das weiterhin erfolgreiche E-Book dann ja auch den Grund für den Verlag, das Buch noch einmal im Print aufzulegen.
Fazit
Printbücher gefallen mir bis dato weiterhin ein wenig mehr als E-Books und daraus mache ich keinen Hehl. Etwas in den Händen zu halten, die Seiten einfach mal durchzublättern, schneller zurück und vor zu lesen, das präferiere ich. Und doch, ich habe auch E-Books lieben gelernt. Es ist so schön praktisch, die elektronischen Ressourcen überall mitzunehmen, ohne viel Platz und Gewicht zu beanspruchen. Außerdem ist es eine Möglichkeit, den Geldbeutel zu schonen. Ich finde, unterm Strich kann man nichts falsch machen, sich einen E-Reader zuzulegen und gerade wenn man viel reist oder wenig Platz hat, lohnt es sich vor allem.
Insofern, bis zum nächsten Mal…
PS: Alle Angaben ohne Gewähr; Alles spiegelt meine eigene Meinung wider.