My Mom and Dad are gonna be so mad at me – Die Rückkehr von Stu Macher. Möglich oder Quatsch?

Pola Swanson; Made with Canva

Hallo allerseits!

In dieser Woche geht es bei mir um einen meiner Lieblingsfilme: Scream!
Ich muss gestehen, ich gehöre zu denjenigen, die schon in jungen Jahren zum Horrorkino gestoßen sind. Bereits als Kind habe ich gruselige Filme und Serien wie Hocus Pocus, Hexen hexen, Gänsehaut, Grusel Grauen Gänsehaut und Geschichten aus der Gruft (Die Trickserie) gemocht und vor allem jede Simpsons Treehouse of Horror Folge verschlungen, wenn sie im Fernsehen kam. Meine Vorliebe zu Horror hat meine Leseliebe zu R.L. Stine und Thomas Brezinas Gruselclub entwickelt und damit auch die Sammelleidenschaft, was die Bücher beider Schriftsteller betraf (übrigens, sehr empfehlenswerte Autoren; und R.L. Stine hat momentan sogar ein Comeback mit Fear Street. Diese Reihe war meine absolute Lieblingsreihe, sogar noch vor Gänsehaut).

Doch nichts konnte mich wirklich darauf vorbereiten, als ich Scream das erste Mal sah.

Ich weiß nicht mehr, wie alt ich genau war, als ich den Film das erste Mal schaute und doch weiß ich, dass mir allein die Anfangssequenz zeigte, dass ich hier vor einem künftigen Klassiker saß. Damals guckte meine Schwester den Film mit mir, aber leider schaltete sie nach der berühmten Casey Becker Sequenz das Fernsehen aus, weil es ihr zu gruselig wurde. Deshalb musste ich noch ein wenig warten, bis ich in der Fernsehzeitung endlich eine neue Ausstrahlung entdeckte, in der ich den Film dann zum ersten Mal komplett sehen konnte.
Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich den Film seitdem geschaut habe, aber er steht bis heute ganz oben auf der Liste meiner Lieblingsfilme.
Wie gerne ich die Filmreihe mag, zeigt sich auch darin, dass es einer der wenigen Filme ist, bei denen ich mir vor dem ersten Sehen keine Spoiler ansehe. Vielleicht schaue ich den Trailer, doch ich achte dabei nie auf die Einzelheiten, nur damit ich am Ende überrascht werden kann. Ich liebe das Whodunit Prinzip der Reihe und die Macher schaffen es immer, dass ich unterhalten werde, auch wenn mir innerhalb der Reihe nicht jeder Film gleich gut gefällt oder mir ihre Motive auch nicht immer gefallen. Dennoch muss ich gestehen, dass selbst der schwächste Scream-Teil qualitativ gesehen immer sehr hoch ist, vor allem, wenn man ihn mit anderen Horror-Franchise-Reihen vergleicht.

Und weil ich weiß, dass ich mit meiner Liebe zu dem Film nicht alleine dastehe, kriege ich natürlich auch in Internetforen oder Social Media Kanälen mit, wie kräftig die Fans, vor allem nach dem fünften Teil, mögliche Castings und Storylines für Teil 6 diskutieren. Und ja, auch die Geschichte rund um Neve Campbell und ihre mögliche Teilnahme im neuem Teil.

Ein Thema, was die Fans dabei besonders beschäftigt, ist die Person Stu Macher.

Wir erinnern uns, Stu Macher ist neben Billy Loomis einer der Ghostface-Mörder im ersten Scream Teil. Und während Billy ziemlich deutlich am Ende mit einem Kopfschuss hingerichtet wird, so sehen wir Stu das letzte Mal, als ein Röhrenfernseher auf seinen Kopf fällt.
Während der Tod von Billy recht deutlich gemacht wird und auch des Öfteren erwähnt wird, blieb man bei Stu lange im Unklaren, wie es mit ihm weiterging. Genau aus diesem Grund gibt es immer wieder Gerüchte , er würde bzw. könne noch ins Franchise zurückkehren.
Und da Mathew Lillard tatsächlich einen kurzen Cameo-Auftritt im 2. Film hatte, sowie es einmal sogar geplant war, Stu im 3. Teil als neues Mastermind zurückzubringen, so sahen wir Mathew Lillard in seiner wohl berühmtesten Rolle trotzdem niemals wieder. Anders als Billy – der im aktuellen 5. Teil als eine Art Geistererscheinung/Illusion zurückkehrte (und ja, ich weiß, Matthew Lillards Stimme soll wohl ebenso im 5. Teil zu hören sein, aber halt auch nicht als Stu).

Ich persönlich kann sagen, dass Stu einer meiner Lieblingscharaktere im Scream-Universum ist. Das hat auch damit zu tun, weil ich ein riesengroßer Fan von Matthew Lillard bin. Der Mann ist ein unglaublich guter Schauspieler und wird meines Erachtens nicht genug wertgeschätzt. In jedem seiner Filme schafft er es, eine andere Facette von sich zu präsentieren und jedes Mal unterhält er mich mit Abstand am meisten.

Aber fangen wir von vorne an.

Nachdem Scream im Jahre 1996 erschien, entwickelte er sich in Windeseile zu einer Art modernen Klassiker. Der Erfolg des Filmes löste eine neue Welle an Begeisterung für den Teen-Slasher- Film aus. Wes Cravens Regie, im Zusammenspiel mit dem Drehbuch von Kevin Williamson, gilt bis heute unter den Fans als eine legendäre Zusammenarbeit und hat nicht umsonst ein großes Fandom zu verzeichnen, dass bis heute immer wieder neue Bewunderer hinzugewinnt, aber mitunter auch recht toxisch sein kann (ja genau, das soll eine Anspielung auf Teil 5 sein).
Stand Juni 2022 wurden bislang 5 Teile gedreht, wobei Wes Cravens bei 4 Teilen Regie führte. Beim 5. Teil führten Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett Regie. Wes Craven starb im Jahr 2015, doch seine Legende lebt weiter. Für 2023 ist ein 6. Teil geplant, bei dem erst vor kurzer Zeit der Dreh gestartet wurde. Genau wie in Teil 5 sollen auch hier wieder Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett die Regie übernehmen.

Zurück zu Stu. Die Frage, ob man Stu Macher zurückholt, spaltet die Fangemeinschaft. Warum? Nun, es gibt die Gruppe, die denkt, Stu habe den ereignisreichen Abend im Jahr 1996 überlebt und warte nun im Geheimen darauf, endlich zurückzukommen und sich an allen zu rächen. Eine andere Gruppe meint, dass niemand multiple Stichwunden und einen schweren Röhrenfernseher, der einen mit elektrischen Schlägen foltert, überlebt. Und natürlich gibt es eine dritte Gruppe, die freudig dabei zusieht, wie die anderen beiden sich die Köpfe einhauen.

Versuchen wir daher, den fatalen Abend im Jahr 1996 Revue passieren zu lassen und schauen, ob es Möglichkeiten gäbe, Stu ohne Probleme ins Franchise zurück zu holen.

Stus Ende ist drastisch. Das braucht man nicht zu beschönigen. Wie bereits erwähnt, wurden ihm durch Billy mehrere Stichwunden zugefügt. Diese sollten ihm eine Art Alibi beschaffen, damit man die Morde hinterher Sidneys Vater in die Schuhe schieben konnte. Es war geplant, dass Billy und Stu den Abend schwerverletzt überlebten. Ergo kann man davon ausgehen, dass Billy jedenfalls versucht hat, Stu nicht direkt tödlich zu treffen. Obschon man auch hier theoretisch drüber diskutieren könnte, dass es Billy herzlich egal war, was aus Stu würde. Aber gehen wir jetzt einfach davon aus, dass Billy ihn wirklich nicht tödlich verletzten wollte.
Stu verlor bereits in den Endszenen eine Menge Blut und man konnte sehen, dass es ihm nicht gut ging. Dennoch blieb er am Leben.
Die Frage Nummer eins: Konnte er die Stichverletzungen überleben?
Ich bin keine Ärztin, also kann ich nur mutmaßen. Trotzdem denke ich, hätte man ihn nach Hollywood-Standard auf eine logische Art und Weise überleben lassen können. Sicher, in der Realität wäre die Chance groß gewesen, dass er seinen Verletzungen erliege. Doch gäbe es nur die Stichwunden, bestünde wenigstens eine gute Chance, dass Stu diese überlebte und auch noch 25 Jahre später auf Rache sinnt.

Was daraufhin folgte … nun, da müsste Hollywood schon ein wenig härter in die Trickkiste greifen, um den Zuschauern das verständlich zu verkaufen.
Denn Stu überlebte die diversen Stichwunden, nur um später von Sidney mit einem Fernseher auf dem Kopf getroffen zu werden. Und wenn das nicht schon genug wäre, so wurde er dabei noch mit einer Wagenladung an Stromschlägen gegrillt.
Nun, ich weiß nicht, wie viele Leute sich heute an Röhrenfernseher erinnern. Da ich schon ein paar Lebensjahre auf dem Buckel habe und selbst einen gehabt habe, weiß ich noch ganz genau, wie schwer die Dinger sein konnten.. Ein Flatscreen ist damit kaum vergleichbar.
Ein Röhrenferner kann gerne zwischen 7 und 150kg wiegen (https://www.chip.de/artikel/Grundlagen-TV-Geraete-LCD-Plasma-oder-Roehre-4_140238716.html#:~:text=ein%20R%C3%B6hrenfernseher%20wiegt%20je%20nach,je%20nach%20Bildschirmdiagonale%20des%20TVs.). Stus TV sah mir nicht aus wie ein 7kg TV – ganz im Gegenteil, und wenn ich an den großen Kasten meiner Eltern denke (und vor allem seine Schwere), dann gehe ich nicht davon aus, dass man es überleben kann, von einem auf dem Kopf getroffen zu werden. Es ist ja nicht nur das Gewicht. Auch die kaputte Glasscheibe, sowie die Stromschläge werden ihr übriges getan haben. Zumal er bereits vorher unter immensem Blutverlust litt.
Wie gesagt, ich bin keine Ärztin, aber das sieht mir so aus, als könne nicht einmal McDreamy den Patienten retten (ja, der Vergleich mit Patrick Dempsey a.k.a Mark Kincaid ist beabsichtigt, Scream-Fans 😉 ).
Ich glaube Stu bräuchte eher die Kräfte eines Jason Vorhees, um das zu überleben. Ich frage mich also, wie könnten mich die Macher überzeugen, dass ich glaube, dass unser guter Stu den Abend überlebt hätte?

Natürlich ist Hollywood Hollywood. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Regisseure und Drehbuchautoren irgendeinen Blödsinn ausdenken, nur um einen beliebten Charakter zurückzubringen.  Und gerade im Horrorgenre findet man einen Haufen sinnloser Wiederbelebungsmaßnahmen, nur um den toten Hauptcharakter zurückzuholen. Ein recht bekanntes Beispiel ist Jason Vorhees. Unmöglich fände ich die Idee daher nicht, sollte Stu plötzlich aus irgendeiner Ecke springen .
Trotzdem.
Scream versucht eigentlich immer, möglichst nah an der Realität zu agieren. Die Killer sind nicht unbedingt übermenschlich veranlagt wie Michael Myers oder Freddy Krüger, dennoch gibt es auch hier gewisse kreative Freiheiten, die die Killer ein wenig von unserer Realität abheben.
Nichtsdestotrotz vermeiden die Macher der Reihe jegliche übernatürliche Elemente. Und dass sollte man nicht unbedingt ändern. Jedenfalls nicht, solange man sich noch in der Original-Timeline befindet.

Wie oben bereits erwähnt, kann kein Fan entscheiden, ob Stu überlebt. Egal, mit welchen Geschichten sie kommen, um sein Überleben oder Tod zu erklären. Nur die Macher des neuen Scream treffen am Ende diese Entscheidung. Halten sie ihn für tot? Dann ist er es. Auch weil – anders als bei Halloween –  die Timeline gleich bleibt.
Wollen sie Stu zurück? Dann finden sie auch hier einen Weg. Entweder mit Logik oder nicht. Das ist Hollywood. Denn den Film schauen wir trotzdem, oder? Auch wenn wir ihn hassen.

Ich persönlich liebe Stu, das habe ich in dem Artikel auch schon geschrieben. Trotzdem möchte ich auch nicht, dass Scream zu realitätsfern wird. Und ja, da spreche ich auch die bereits oft gesehenen Geister oder Illusionen aus Teil 3 und 5 an. Dazu wäre es ein wenig langweilig, auch mit Stu diese Masche durchzuziehen. Man muss mir also schon etwas Nachvollziehbares verkaufen, brächte man ihn zurück. Ich schätze, sie würden es einfach nicht mehr erwähnen und die Vorgänge von vor über 25 Jahren schlicht todschweigen. Das wäre die einfachste Möglichkeit, obwohl sie mir persönlich nicht gefiele.

Nichtsdestotrotz gäbe es für mich eine Lösung, mit der ich zufrieden wäre. Nämlich, dass man nicht Stu Macher zurückbrächte, sondern einfach nur Matthew Lillard. Schließlich mögen wir Stu doch nur durch seine Darstellung.
Matthew Lillard könnte als ein ganz anderer Charakter eingeführt werden. Vielleicht als Stus Zwillingsbruder, den alle für schuldig halten und er am Ende alle rettet. Oder als eine Art Doppelgänger ohne familiären Hintergrund.
Man könnte ihn auch schlicht in die Maske schicken und ihm ein anderes Aussehen verpassen, sodass er überhaupt nicht aussieht wie Stu. Johnny Depp erkennt man in Kevin Smiths Film Yoga Hosers, den er 2016 zusammen mit seiner Tochter drehte, ebenfalls kaum wieder. So könnte Matthew Lillard Teil des Ensembles werden und fiele nicht einmal auf.
Für mich geht es nicht wirklich darum, Stu wiederzusehen, ich würde ebenso die Vorstellung mögen, die Originalschauspieler in neuen Rollen zu sehen.
Ich meine, Jamie Lee Curtis spielt eine andere Art der Laurie Strode in Halloween H20, als in der neuen Trilogie. Sicher, es ist dieselbe Rolle in einer anderen Timeline, und doch verleiht sie Laurie Strode in jeder Timeline eine andere Facette.  Warum also nicht etwas ähnliches bei Scream versuchen?
Und vor allem, warum es den Fans im ersten Moment sagen?
Ich fände es super, wenn wir einen neuen Mörder hätten, den keiner kennt, der sich eine Art Pseudonym gibt und im Abspann sehen wir dann Schauspieler XY alias Matthew Lillard. Die alte Hauptfigur kehre zurück als neue. Mir würde es gefallen. Das Internet würde ausrasten.
Und ja, ich weiß, ein paar Leute würden solche Ideen komplett ablehnen. Aber hey, dann sollen die sich was eigenes ausdenken.

Mein Fazit:

Lösen wir uns von der Vorstellung, Stu wiederzusehen, denn wir brauchen nicht wirklich ihn und seine Rolle, sondern eher Mathew Lillard, dem wir es verdanken, dass seine Rolle immer noch sehenswert ist.
Mathew Lillard kann uns genauso gut eine neue Rolle und Facette von sich im Scream-Universum schenken. Vielleicht jemand, der nicht von einem schweren Röhrenfernseher erschlagen wird und dann auch mal mehrere Teile hintereinander mitspielen könnte.
Ich freue mich auf Scream 6 und hoffe auf ein Wiedersehen.

Bis zum nächsten Mal …


Dieser Artikel spiegelt nur meine eigene Meinung wider. Alle Angaben sind ohne Gewähr.

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