Die Adaire Chroniken – Das große Staffelfinale: Ein Zwischengedanke

Meine lieben Leser,

obschon es bei uns (für manche zum Glück) noch eine Weile bis zum nächsten Weihnachtsfest hin ist, so wird die Familie Adaire ihr großes Staffelfinale in den letzten Tagen des Jahres 1960 feiern.

Wer sich zurückerinnert, im Prolog des allerersten Bandes Was vom Tage übrig blieb , zieht Jordan Adaire ein Fazit über das vergangene Jahr und stellt dabei fest, eine Menge Ärgernisse überwunden zu haben und ebenfalls auf ein eher unsicheres, neues Jahr zu blicken.

Die Frage, die ich mir beim Schreiben stellte, lautete : Wie viel verrate ich in diesem Prolog? Und wie viel ist zu viel, falls Story-Änderungen oder Spoileralarm dann die Lust zum Lesen mindern?

Natürlich hatte ich die Geschichte im groben zusammen, aber nach nun mehr zwei Büchern und einem im Schreibprozess, muss ich gestehen: Die Geschichten sind noch einmal deutlich ausschraffierter geworden als zunächst erdacht. Das wird vor allem an der Seitenzahl ersichtlich. Bereits bei Ein Hauch von Geheimnis, musste ich die Schriftgröße minimieren, da sonst das Buch im Verkauf teurer gewesen wäre. Trotzdem finde ich, hat es sich gelohnt, der Story mehr Raum zu geben, denn so konnten sich die Charaktere mehr öffnen.

Jetzt, wo ich mich langsam dem Ende der Staffel annähere, merke ich, wie der Kreis sich langsam schließt. Die ersten Geschichten sind da, das erste Fundament steht und ich denke, die letzten Storys für die Familie Adaire stellen einen ganz guten Ausgangspunkt für Staffel 2 dar.

Ich weiß bereits jetzt, dass Staffel 2 eine Menge Arbeit und Seiten kosten wird, denn allein beim groben Abriss der Geschichte sprechen wir von einem erheblichen Umfang. Trotzdem glaube ich, dass die erste Staffel dem in nichts nachstellen wird.

Generell lernt man bei einer ersten Staffel die Charaktere erst einmal kennen. Neben- und Kurzzeitcharaktere helfen dabei, die Hauptcharaktere ein wenig besser zu verstehen. Zunächst geht es darum, gewisse Charaktere entweder lieben oder hassen zu lernen. Auch wird es am Ende einer ersten Staffel immer einige Umbrüche geben.

Auch bei den Adaires wird es eine kleine neue Ausrichtung geben, denn letztlich werden die angefangenen Geschichten im großen Teil auserzählt sein. Trotzdem spüren wir auch in der 2. Staffel weiter die Nachwehen der vorangegangenen.

Aber nun zurück zu Staffel 1. Und vor allem zu ihren Geschichten und Protagonisten.

Ganz vorne bei den Geschichten haben wir natürlich die kleine Intrige von Clark und Jill, die die doch sehr die angeknackste Ehe von Jordan und Stan belastet. Kennengelernt durch einen Zufall, haben sie sich zu einem Duo Infernale entwickelt, was sich aber gleichzeitig Spinne Feind ist. Obschon beide dasselbe Ziel verfolgen, verlieren sie sich stets in internen Streitereien. Auch im 2. Band konnten wir am Ende einen großen Streit verfolgen, weil Jill Clarks Befehlen nicht mehr folgen wollte.

Natürlich liegt es nahe für Jill, den Spieß jetzt einfach umzudrehen. Aber ob ihr das so nützlich wäre?

Generell fragt man sich, inwieweit eine solche Intrige am Ende überhaupt funktionieren kann. Ist es möglich, solch einen Plan lange geheim zu halten? Oder gar erfolgreich abzuschließen?

Vor allem Dwights Auftauchen bringt sowohl Jill als auch Clark in Bedrängnis. Eines ist sicher: Es wird etwas passieren. Aber was?

Kommen wir zum nächsten Punkt: Dem rebellischen Jacob.

Jacob ist ein Charakter, der mir doch sehr ans Herz gewachsen ist. Generell mag ich die beiden Teenager-Rollen, da jene einfach noch sehr unverbraucht sind. Als Erwachsener hat man bereits eine Menge Erfahrungen gesammelt und wurde durch diese auch geprägt. So etwas schlägt sich auch in den Charakteren nieder. Ein sechzehnjähriger Clark würde eventuell ganz anders handeln oder aber sein Handeln würde bei Außenstehenden als komplett anders angesehen werden. Jacob und Erin stehen allerdings ziemlich am Anfang ihres Lebens. Jeder Erfahrungswert ist kostbar und jegliche Erkenntnis prägt.

Was ich an Jacob so mag, ist, dass er tatsächlich ein Rebell ohne ersichtlichen Grund ist. Er ist ein netter Junge, der seine Familie liebt und sie beschützt. Dennoch schafft er es einfach nicht, keine Schwierigkeiten zu provozieren. Er probiert gerne neue Dinge aus, auch wenn er weiß, wie gefährlich sie sind. Dazu fällt es ihm schwer, sich anzupassen, weshalb er gerne übertreibt. Jacob hegt einen großen Beschützerinstinkt, was im letzten Band erneut zu Schwierigkeiten führen wird. Dennoch kann er schwer Grenzen ersehen und diese einhalten. Insofern würde ich ihn als einen der komplexeren Charaktere sehen.

Seine Entwicklung wird eine der interessantesten werden, davon gehe ich stark aus. Allerdings weiß ich auch schon, was mit ihm als nächstes passieren wird, weshalb dies keine Hellseherischen Kräfte benötigt 🙂

Auch Erin ist ein komplexer Charakter. Sie ist zunächst schüchtern, aber Johnnys Tod wird sie im folgenden Band nicht nur beschäftigen, sondern auch sehr prägen.

Dabei sprechen wir nicht nur von Johnnys Tod. Als schüchternes Mädchen ist sie natürlich gutes Futter für Hänseleien aller Art gewesen. Und obwohl ihre Ansichten, was zum Beispiel Emanzipation angeht, doch sehr progressiv sind, so traut sie sich als Jugendliche natürlich nicht allzu sehr aus ihrem Schneckenhaus heraus.

Erin hatte es diese erste Staffel schwer, das Finale wird es ihr ebenfalls nicht einfach machen. Dennoch steckt in ihr Potenzial für eine sehr starke Frau.

Was Stan angeht? Nun, natürlich kann man ihn als eine Art Schuldigen sehen, genauso wie eine Art Spielfigur, doch Fakt ist, auch er ist nur ein Mensch mit Fehlern. Stan spiegelt meiner Meinung nach einen sehr unsicheren Menschen wider, der sich in der Rolle des „Mann im Hauses“ weniger wohl fühlt als er zugibt. Die Tatsache seiner Eifersucht treibt nicht Jordan in die Arme eines anderen Mannes (jedenfalls zu Beginn), sondern ihn in die Arme einer anderen Frau. Und obschon Jordan Gefühle für Clark entwickelt, hatte doch alles mit Stan und Jill begonnen.

Stan liebt seine Familie und ist hin und hergerissen, was seine Gefühle angeht. Zunächst lässt er seinen Ehefrust bei Jill heraus, dann aber bemerkt er, wie viel Freude sie ihm bereitet. Etwas, was ihn vielleicht verwirrter zurücklässt als erdacht.

Dadurch, dass Jordan und er so früh Eltern wurden, waren sie mehr oder minder dazu gedrängt, zu heiraten, konnten dabei aber niemals austesten, ob sie einander auch wirklich haben wollten. Genau jenes Schicksal kann ihnen nun zum Verhängnis werden.

Natürlich stellt sich deshalb die Frage: Sind beide wirklich füreinander bestimmt?

Und das führt uns zu Jordan, denn um sie und ihr Leben geht es eigentlich am meisten. Jordan ist über- wie unterfordert, eine liebende Mutter, die es gleichzeitig aber auch gerne übertreibt. Sie leidet unter den Zurückweisungen ihres Mannes und hat das Gefühl, vom Leben abgehängt zu werden, da sie sich nicht mehr gebraucht fühlt. Trotzdem merkt man stetig, dass ihre Familie sie dennoch dringend benötigt, weil sie der Leim ist, der das Schiff zusammenhält.

Jordans Über- und Unterforderung als Frau und Mutter lässt sie am Ende verzweifeln und zum Alkohol greifen. Sicherlich fragt man sich, wie weit dieses Problem gehen wird. Alles begann mit einem Streit und es endete (bislang) mit der Tatsache, dass Jordan tatsächlich Gefühle für einen anderen Mann hegt. Noch hält sie an ihrer Ehe fest. Wegen der Tradition. Wegen der Gesellschaft. Wegen ihrer Kinder. Wegen vermeintlicher Perspektivlosigkeit.

Aber wie lange werden diese Argumente reichen?

Zum Glück gibt es noch ein 3. Band, welches einige dieser Fragen klären wird. Genug Ideen gibt es noch in meinem Kopf. Und ich werde versuchen, sie möglichst rasch niederzuschreiben 🙂

Die Adaires liegen mir sehr am Herzen, wie man vielleicht bemerkt, denn ich mag ihre Geschichten äußerst gerne und schreibe sie auch mit sehr viel Enthusiasmus. Vielleicht liegt es daran, dass sie mich bereits so lange begleiten und ich ihre Geschichten schon eine ganze Zeit in meinem Kopf habe. So oder so, jetzt ist die Zeit gekommen, sie endlich niederzuschreiben.

Genau aus diesem Grund hoffe ich, bald das große Staffelfinale veröffentlichen zu können, damit auch meine Leserschaft immer mehr Freude an dieser Familie entwickeln kann.

Bis dahin alles Gute,

Pola

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