Hallo allerseits,
heute bin ich mit einem kurzen Vergleich zweier Filme aus dem „Blair Witch“- Franchise zurück. Aber Achtung! Dieser Artikel ist nicht spoilerfrei!
Insgesamt kommt die Filmreihe auf 3 Filme. Ich persönlich kannte lange Zeit nur den zweiten, während ich den ersten immer nur Ausschnittsweise gesehen habe. Daher dachte ich mir, wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, mir alle 3 Filme anzusehen. Und da der erste und der dritte Teil sich ähneln, passen sie am besten dazu, verglichen zu werden.
Übrigens, um ständige Wiederholungen zu vermeiden, nenne ich die Filme im Rest des Artikels nur noch „Blair Witch“ 1 und 3.
Zum Inhalt muss ich, denke ich, nicht viel sagen. In beiden Filmen geht es darum, dass eine kleine Gruppe von Menschen mit Kameras bewaffnet in den Wald gehen, um dort die Legende der „Blair Witch“ zu studieren. Es dauert nicht lange, dann passieren schon die ersten merkwürdigen Vorkommnisse. Teil 3 ist mehr oder minder eine direkte Fortsetzung, denn einer der Charaktere ist der Bruder einer der Verschollenen aus dem ersten Teil.
Beide Filme sind dem Found Footage Genre zuzuordnen, d.h. wir werden Zeuge von „gefundenem“ Filmmaterials, was immer seine Vor- und Nachteile aufweist. Es ist Geschmackssache, ob man Filme dieser Art mag. Bei „Blair Witch“ wurde meiner Meinung nach wirklich gut gearbeitet und ich finde die Filme sehr angenehm zu sehen.
Bei Found Footage sehen wir nur das, was gefilmt wurde, es gibt keine Rückblenden oder ähnliches. Tatsächlich geisterte Material des ersten Teils damals vor der Premiere bereits im Internet herum und einige Leute hielten es für echt. Erst später wurde bekanntgegeben, dass die Aufnahmen nur zu einem Film gehörten. Hier kann man besonders gut erkennen, wie realitätsnah der erste Film war.
Und genau hier beginnt mein Vergleich.
Denn der erste Film ist genau das: Realitätsnah aufgebaut. Es gibt keinerlei übertriebene Gewalt, keine großen Special-Effects. Man spielt mit dem Ungewissen, mit einer „Kraft“ die man nicht sieht. Die Spannung, gepaart mit dem Angstgefühl wird so langsam aber stetig aufgebaut. Und bis zuletzt wird einem weder gezeigt noch erklärt, was eigentlich genau passiert ist. Man wird mit einem unwohlen Gefühl zurückgelassen. Dieser Film ist ganz gewiss darauf aus, eine spannende Atmosphäre aufzubauen, anstatt mit Gewalt zu punkten.
Im 3. Teil hingegen legt man deutlich eine Schüppe drauf. Zwischen dem 1. und 3 Teil liegen ungefähr 17 Jahre. Mittlerweile wird jeder Zuschauer von der „Blair Witch“ gehört haben. Daher ist es nachvollziehbar, dass die Macher des 3. Teils sich etwas ausdenken mussten, um den Film interessant zu machen. Da ich der Meinung bin, dass gerade die Frage, ob das nun echtes oder gefaktes Filmmaterial war, viel zu dem Erfolg des ersten Filmes beigetragen hat, diese Möglichkeit im Jahr 2016 aber nicht mehr bestand, hat man sich ganz klar dafür entschieden, den Film brutaler zu gestalten. Wir sehen diesmal deutlich mehr Blut, das Übernatürliche wird erheblich gesteigert. Man spielt nicht mehr mit dem Ungewissen und baut die Spannung langsam auf, sondern zeigt recht deutlich, zu was die Blair Witch fähig ist. Zelte werden in die Luft geworfen, wir werden Zeuge ziemlich blutiger und auch teilweise ekliger Szenen. Dazu dürfen wir uns sogar auf den Anblick der Blair Witch freuen und kriegen sogar eine neue Regel mit auf den Weg, nämlich, die Blair Witch nicht anzuschauen, weil darauf der Tod steht.
Teil 3 setzt ganz klar das typische Verhalten eines Sequels voraus: Es gibt mehr Brutalität und vor allem mehr Opfer.
Wie bereits oben erwähnt, ist Found Footage immer eine Geschmackssache. Ich schaue bei weitem nicht genug dieser Filme, um hier genug darüber sagen zu können. Dennoch habe ich mich unterhalten gefühlt und mag die Art und Weise beider Filme. Natürlich ist, was die verschiedenen Kameraqualitäten angeht, mehr im Jahr 2016 drin gewesen. Seien wir ehrlich, heutzutage kann man halt mit weniger Geld mehr Equipment kaufen, weshalb man von vorn herein ein viel klareres Bild hat. Auch die Kulisse des Walds in „Blair Witch“ gefällt mir nach wie vor sehr gut.
Zum Plot, na ja, hier muss man sagen, dass sich der 3. Teil nicht wirklich vom 1. unterscheidet. Sicher, im ersten Teil möchten junge Leute die Legende der Blair Witch untersuchen, während der dritte Teil das Verschwinden von James‘ Schwester Deborah untersuchen möchte. Nichtsdestotrotz würde ich nicht wirklich sagen, dass der dritte Teil vom Plot her besonders unterschiedlich ist. Während der Konflikt sich im ersten Teil über eine verschwundene Karte dreht, die das ganze Unterfangen erschwert, hat Teil drei damit zu kämpfen, dass einige aus der Gruppe den anderen bewusst Angst gemacht haben, um die anderen von der Existenz der Hexe zu überzeugen.
Trotzdem würde ich nicht sagen, dass mich Teil 3 gelangweilt hat, im Gegenteil. Man hat klar versucht, mit all den neuen Aspekten ein Gegengewicht zu schaffen, da man nun mal den Zauber des ersten Films durch verschiedene Faktoren nicht mehr einfangen kann. Obwohl sich Teil 1 und 3 vom Genre her mehr ähneln (Teil 2 war kein Found Footage Film), hat mich der 3. Teil hin und wieder mehr an den 2. Teil der Reihe erinnert – gerade durch die gesteigerte Brutalität in einigen Szenen.
Fazit
Für mich ist jeder Teil der Filmreihe sehenswert. Ich würde sie auf alle Fälle empfehlen. Dennoch mir ist klar, dass die drei Filme bei allen Übereinstimmungen, auch sehr unterschiedlich ausfallen, was vielleicht nicht für jeden etwas ist. Nichtsdestotrotz kann man getrost jeden der Filme sehen, ohne die anderen gesehen haben zu müssen. Daher wird mit Sicherheit jeder wenigstens einen Film der Reihe finden, der einem gefällt.
Insofern, bis zum nächsten Mal…
Dieser Artikel spiegelt lediglich meine eigene Meinung wider. Alle Angaben sind ohne Gewähr.