Aller Anfang ist schwer

Was ist für einen Autor schwerer zu verfassen, der Anfang oder das Ende?
Sicher, ich gestehe offen, sobald ich gen Ende schreibe, verfalle ich ein wenig in Lethargie – mit Absicht.

Denn im besten Fall mag man seine Geschichte und die dazugehörigen Charaktere und ist nicht gerade froh darüber, dass alles bald ein Ende hat. Was tut man also? Man schreibt gemächlicher, um das unvermeidbare Ende etwas hinauszuzögern.
Dennoch, wirklich Probleme habe ich bei Überlegungen nie, ein Ende für meine Geschichte herauszuarbeiten.
Was den Anfang betrifft…schon eher.
Bis ich in eine Geschichte hereingefunden habe, dauert es. Meistens bin ich wahnsinnig unzufrieden mit dem Anfang und ändere ihn mehrmals ab. Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, den Beginn einfach herunterzuschreiben und später noch einmal alles zu überarbeiten, sonst sitze ich am Ende länger am Anfang einer Geschichte als am Gesamtwerk.
Jeder muss so schreiben, wie es für ihn am besten ist. Manche Autoren planen jede Seite akribisch, andere schreiben gerade so, wie es ihnen in den Sinn kommt…ich habe mir einen Mittelweg angewöhnt.
Der Anfang einer Geschichte ist ausschlaggebend für den Rest des Buches. Hier entscheidet auch der Leser, ob er das Buch überhaupt kauft. Deshalb sollte besagte Eröffnung vielversprechend geschrieben sein.
Doch am Ende klingt das immer einfacher, als es in der Realität nun mal ist. Schlaue Sprüche kann man beim Schreiben am wenigsten gebrauchen.
Ich für meinen Teil feile die meiste Zeit am Anfang, weniger am Rest der Geschichte. Das hat sicher auch damit zu tun, da man sich erst „warmschreiben“ muss. Auch die Charaktere sollen sich zunächst entwickeln, genau wie der Autor, der sich in die Geschichte hineinfinden sollte…
Für alle, die ähnliche Probleme haben, hier mein Rat:

Verzagt nicht bereits bei Beginn, schreibt einfach weiter, egal wie unzufrieden ihr damit seid. Am Ende bleibt genug Zeit, Schwachpunkte auszumerzen.
Auch wenn das bedeutet, die ersten zwanzig Seiten noch einmal komplett neu zu verfassen.
Denn: Manchmal merkt man erst im Laufe der Geschichte, dass ein anderer Anfang viel passender erscheint.

Oder anders: Man sollte dem sogenannten „Flow“ folgen und sich nicht stur an seine Grundidee klammern, sofern es nicht absolut notwendig ist.

Die Faustregel: 1. kommt es anders
2. als man denkt

Insofern, viel Spaß beim Schreiben!

Eure Pola

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